der rote faden
Jahrzehnte des Wohlstands führen dazu, dass sich die Bedürfnisse von Menschen immer weiter ausdifferenzieren. Während in Notzeiten nahezu alle das Gleiche suchen - Nahrung, Kleidung, eine Behausung - entwickelt sich in Wohlstandsgesellschaften ein facettenreicher Individualismus. Angesichts dieser Vielfalt von Wünschen und Anforderungen differenzieren sich auch die Märkte immer weiter aus (Beispiel Zeitschriftenmarkt: In den letzten 40 Jahren ist die Zahl der Special-Interest-Zeitschriften von 40 auf heute über 1000 angestiegen).
Händler stehen damit vor einer schwierigen Aufgabe: Einerseits möchten sie einen möglichst großen Kundenkreis erreichen - andererseits stecken gerade jene Handelsformen, die „alle“ ansprechen sollen, seit Jahren in der Krise (Karstadt, Kaufhof...). Wie viel Differenzierung/Spezialisierung ist also wirtschaftlich tragfähig und erfolgversprechend?
Eine mögliche Antwort liefern die
sozialen Typologien, die im Marketing immer stärker dazu dienen,
Konsumentengruppen mit ähnlichen Bedürfnisbündeln oder Wertvorstellungen zu
identifizieren. Es geht darum, Gemeinsamkeiten von Menschen erkennen und beschreiben,
die über alle Differenzierung hinweg in einer „sozialen Subkultur“ miteinander
verbunden sind. Wenn Sie es als Aufgabe des stationären Handels begreifen,
Menschen das zu bieten, was sie Online kaum erzielen können, dann ermöglicht
die Kenntnis der Wertewelten von Zielgruppen den kreativen Sprung in die
Zukunft des stationären Handels.
Zuviel des Guten kann wunderbar sein!